Interview: Kunst zum Anfassen – Mit einer Freiwilligen durch die Deichtorhallen

Im Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung haben Freiwillige die Möglichkeit, eigenverantwortlich ein eigenes Projekt mit ihrer Einsatzstelle durchzuführen. Es ist immer wieder spannend zu sehen, was Freiwillige dabei auf die Beine stellen. Während ihres BFDs in den Deichtorhallen Hamburg hat sich die Freiwillige Pia Harz im Rahmen ihres eigenen Projektes etwas ganz Besonderes überlegt: eine kreative Fortbildung für andere Freiwillige im BFD.

Ein selbstgestaltetes und gebundenes Heft als Workshop-Ergebnis, Foto: STADTKULTUR Hamburg

stadtkultur magazin: Pia, wie bist du auf die Idee gekommen, deine eigene kreative Fortbildung anzubieten?

PIA: Das Betrachten von und das Reden über Kunst macht einen großen Teil in meinem Leben aus. Allerdings stellte ich während meines Lehramtsstudiums fest, dass der Zugang zur Kunst gar nicht immer so leicht ist. Ich wollte also den anderen Freiwilligen die Möglichkeit geben, selbst an die Kunst heranzutreten, sie zu beobachten und eigene Regungen bewusst wahrzunehmen.

Anfang Februar war es soweit: Wie hast du den Tag gestaltet?

Wir begannen mit einem kurzen Ausflug in die Geschichte der Deich­torhallen Hamburg. Anschließend führte ich die Bundesfreiwilligen durch die Ausstellung „In the Heart of Another Country“. Damit das Ausstellungserlebnis nicht nur auf der kognitiven Ebene verblieb, gab ich der Gruppe kleine zeichnerische Übungen: Wie stellen sie sich beispielweise eine Linie auf einem Ausflug vor? Beim nochmaligen Durchstreifen der Ausstellun­gen hatten die Freiwilligen Zeit, ihre Assoziationen, Ideen, entdeckten Formen und Strukturen auf Papier festzuhalten. Diese Notizen haben wir im anschließen­den Kreativworkshop zu einem Heft zusammengebunden. So konnte jede*r ein kleines Andenken mitnehmen.

Verrate uns: Was hat dir an dem Tag besonders gut gefallen? Was bleibt dir in Erinnerung?

Vergessen werde ich wohl nie, wie aktiv alle durch die Ausstellung schlenderten. Ich sah kleine ­Gesprächsrunden und zeichnende Teilnehmende auf Bänken. Es hat mich berührt, wie involviert und engagiert alle waren.

Mit welchem Gefühl bist du am Nachmittag nach Hause gefahren?

Ich habe sicher gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. Seit dem Tag fühle ich mich bestärkt, an Schulen Kunst zu unterrichten. Ich habe gesehen, wie gut es funktionieren kann, Menschen mit und durch Kunst zu verbinden. Es braucht nur gute Impulse. 

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